UNSERE GESCHICHTE
Die Königlich Privilegierte Schützengesellschaft Neustadt an der Aisch kann auf eine mehr als 500jährige Geschichte zurückblicken.
Alles begann damit, dass die zollerischen Stadtherren darauf drängten, dass die wehrfähigen Männer einer Stadt Schießübungen durchführten,
woraufhin die ersten Schützengilden gebildet wurden.
Als Anreiz für eine Mitgliedschaft in diesen Gilden wurden Schützenfeste mit Preisschießen abgehalten.
Wie es weiterging, erfahren Sie hier:
1433
Erste Erwähnung in einer Zusammenstellung des ausgeschenkten Weines des Rates der Stadt Nürnberg, dass fünf Schützen aus Neustadt nach Nürnberg gekommen sind…“an die fremden Schützen, die um Kleinod schussen circa Bartholomei apostoli (25.August) von der Newenstat“
1458
Erwähnung bei Armbrustschießen in Nürnberg – laut „Register und Ordenung uff dem Schießen hie zu Nuremberg, gehalten anno 1458“ nahmen aus „Newstat an der eysch“ die Schützen Fritz Engel und Contz Jorg teil. Diese beiden sind die ersten namentlich bekannten Neustädter Schützen.
1471
Unser offizielles Gründungsjahr. Grundlage ist ein Ladungsschreiben von 1471 in dem für ein Schießen in Neustadt an der Aisch geworben wurde (erwähnt durch Andreas Schleonrieth, Stadtschreiber von Kitzingen, im Jahr 1623)
1528
Ladebrief vom 8. September 1528… „Schützenmeister und Schießgesellen der Handbüchsen zu Newenstat an der Aysch die fürtrefflichsten ehrsamen und weisen Bürgermeister und Rat auch Schützenmeister und Schießgesellen der Handbüchsen zu Rothenburg uff der Tauber“ eingeladen wurden zu „Kurzweil und Gesellenschießen auf Sonntag nach Dionysii (11.Oktober) umb der sieben Uhr vormittentags“
1535
Schießen in Neustadt am 17.August mit acht Feuerschützen aus Rothenburg/Tauber
1549
Schießen in Neustadt am 8.September mit vier Büchsenschützen aus Rothenburg/Tauber
1565
Einladung der Armbrustschützen von Kitzingen an die Neustädter Schützen am 9.September… „Armbrustschießen und Kurzweil, dem durchlauchtigen, hochgeborenen Fürsten und Herrn Georg Friedrich, Markgrafen zu Brandenburg und Herzog in Schlesien, ihrem gnädigen Landesfürsten zu Ehren“
1708
Erste Erwähnung eines Schießhauses in der Schnizzer-Chronik… „öffentlichen, weltlichen, gnädigster Herrschaft und gemeiner Statt zuständigen Gebäude“…“das Schießhaus vor der Statt auf dem Schießwasen, wohin im Sommer wöchentlich die junge Burgerschafft mit ihrer Schützenfahne zu ziehen pfleget, umb sich allda dem Schießen nach der Scheibe zu üben“
1774 – 1780
An gleicher Stelle (heutiges Anwesen „Am Aischsteg 1“) wurde ein neues Schießhaus errichtet.
1815
Verkauf des Anwesens „Am Aischsteg 1“, da das Schießen nach den napoleonischen Kriegen und Freiheitskämpfen bei den Neustädter Bürgern keine große Bedeutung hatte.
1828
Die Gerbermeister Andreas und Ludwig Beer richteten gemeinsam mit dem Gerichtsaktuar Wolf auf dem Grundbesitz der Familie Beer bei der Lohmühle im Ortsteil Unterstrahlbach einige Schießstände ein. Zum alljährlichen Kirchweihschießen wurden auf dem Festplatz „Bei den Sommerkellern“ eine Bretterhütte auf- und wieder abgebaut.
1831
ab dem Jahr 1831, in dem das „Wochenblatt der Stadt Neustadt an der Aisch“ am 4. Juli zum ersten Mal erschienen ist, wurden hier immer wieder Einladungen zu verschiedensten Schießen (Hazard-, Maifest-, Sterneschießen usw.) veröffentlicht.
1838
Einweihung des heutigen Schießhauses „Bei den Sommerkellern 8“ (heute: „Karl-Ströbel-Weg 1“) am 8.Juli. Das neue Schießhaus wurde auf Drängen der Garnison der Landwehrkompanie und der neuen Schützengesellschaft von der Stadt Neustadt erbaut.
1850
Groschensammlung der Schützengesellschaft für Schleswig-Holstein, zur Beteiligung an der Finanzierung des Freiheitskampfes gegen Dänemark.
1858
Nachdem der Kaufmann Friedrich Wilhelm Sieger zum Vorstand gewählt wurde ging es wieder mit dem vorher fast erloschenen Vereinsleben bergauf.
1861
Erstes Endschießen am 10. Oktober 1861
1873
Die Schützengesellschaft hat die von König Ludwig II. von Bayern am 25. August 1868 erlassene „Allgemeine bayerische Schützen-Ordnung“ beraten und angenommen. Dadurch erwarb sich die Gesellschaft korporative Rechte und durfte sich ab diesem Zeitpunkt „königlich privilegiert“ nennen. Erster Schützenkommissär wurde der königliche Bezirksamtsassessor Freiherr von Feilitzsch.
1886
Einladung der Neustädter Schützengesellschaft zu einem Freihandschießen am 20.Juli mit Teilnehmern aus Kitzingen, Nürnberg, Rothenburg/T. und Windsheim.
1896
Vom 29. bis 31. August 1896 wurde mit einem großen Fest die Fahnenweihe mit anschließenden Festschießen, an dem auch vielen auswärtige Schützenfreunde teilnahmen, abgehalten.
1897
Im Rahmen eines Preis- und Freihandschießens während der Neustädter Kirchweih (21. und 22. Juni) wurde eine Gedenktafel enthüllt, auf der die 45 Stifter der Vereinsfahne von 1896 verzeichnet sind. Diese Gedenktafel hat ihren Platz in der Ehrenhalle des Neustädter Schießhauses gefunden.
1901
16. Mittelfränkisches Bundesschießen in Neustadt vom 21. bis 24. Juli 1901
1904
Erfolgreiche Schützen beim Jubiläumsschießen in Uffenheim im Juni 1904 waren Andreas Beyer und Albert Müller aus Neustadt.
1908
21. Mittelfränkisches Bundesschießen in Neustadt vom 19. bis 22. Juli 1908 mit einem Festumzug, an dem 35 geladene Schützengesellschaften (485 Schützen) teilnahmen.
1909
Beim Anschießen der Schützengesellschaft Emskirchen im Mai 1909 waren die Neustädter Schützen mit den Plätzen 1-5 sehr erfolgreich. Ebenso beim 22. Mittelfränkischen Bundesschießen in Gunzenhausen mit acht ausgezeichneten Schützen.
1914 – 1918
Während des ersten Weltkriegs gab es kein Vereinsleben.
1929
Die KpSG Neustadt zählte zu den 13 Gründungsmitgliedern des „Rothenburger Freundschaftsbundes“ und richtete auch im gleichen Jahr das 1. Freundschaftsschießen des Bundes aus.
1933
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde das Schützenwesen neu organisiert, wodurch die bisherige Unabhängigkeit weitgehend eingeschränkt wurde. Durch die verschiedensten NS-Organisationen wurde der Schießsport dennoch weiter eifrig betrieben.
1938
Das Freundschaftsschießen 1938 war für lange Zeit die letzte Großveranstaltung in Neustadt.
1939 – 1945
Während des zweiten Weltkrieges gab es kein Vereinsleben.
1945
Das über die Kriegsjahre stark heruntergekommene Schießhaus wurde von der Stadt Neustadt am 1.September an eine Matratzenfabrik vermietet, welche die Räumlichkeiten wieder Instand setzte. Das Gelände wurde an einen Gartenbaubetrieb verpachtet.
1950
Am 9. Dezember 1950 wurde der Verein wieder neu belebt.
1951
In einer Mitgliedversammlung am 19. Februar beschloss man die alte Tätigkeit wieder aufzunehmen. Am 29. Mai hat der Kirchweih-Frühschoppen wieder stattgefunden. Obwohl der Antrag an die Stadt Neustadt gestellt wurde das Schießhaus in seiner ursprünglichen Form wieder zurück zu bekommen, wurde vorerst ab August 1951 in der Kegelbahn des Gasthofes „Zum Löwen“ mit Luftdruckgewehren geschossen.
1955
Bei einem Preisschießen zur 1200-Jahr-Feier der Stadt Kitzingen (23. Juni – 1. Juli) waren zwei Schützen aus Neustadt erfolgreich (Hermann Bardenbacher sen. – 1.Preis/Ehrenpreis und Georg Pflaumer – 3.Preis/Festscheibe). Am 10. September 1955 wurde die Wiedereröffnung der ursprünglichen Schießstätte mit dem Beginn des 15. Freundschaftsschießens des Rothenburger Freundschaftsbundes im Rahmen eines schlichten Festaktes gefeiert. Am Schießen nahmen 176 Schützen aus Ansbach, Burgbernheim, Ipsheim, Kaubenheim, Kitzingen, Marktbreit, Markt Nordheim, Rothenburg/T., Schillingsfürst, Uffenheim und Windsheim teil.
1956
In der Jahreshauptversammlung am 22. März wurde die heute noch gültige Satzung beschlossen. Das traditionelle Kirchweihschießen, zuletzt 1939 veranstaltet, wurde nun auch wieder eingeführt.
1960
Am 7. Januar wurde notariell der Mietvertrag zwischen der Stadt Neustadt und der Schützengesellschaft bis 31. Dezember 1999 geschlossen.
1963
Nachdem die Schießanlage mit 20 Ständen, einem Kassaraum und einem Aufenthaltsraum erstellt, eine Kegelbahn eingerichtet und im ersten Stockwerk eine Hausmeisterwohnung bezogen wurde, wurde die gesamte Anlage mit einer kleinen Feier am 7. September ihrer Bestimmung übergeben. Die Veranstaltung wurde mit einem Freundschaftsschießen des Rothenburger Freundschaftsbundes unter der Schirmherrschaft Dr. Werner Dollingers verbunden.
1971
Im Rahmen der 500-Jahr-Feier der Schützengesellschaft fand ein Bundesschießen, nach 1908 wieder ein mittelfränkischer Schützentag, ein Kommersabend und ein großer Festzug statt. Der erste Schützenkönig in der Vereinsgeschichte wurde gekürt – Gerhard Langs – und der 1. Schützenmeister Franz Rauner stiftete ein „SchützenKönigsEhrenschild“ auf dem bis zum Jahr 2000 alle Königinnen und Könige mit Bild verzeichnet sind.
1982
Doris Seyboth wurde die erste Schützenkönigin der Schützengesellschaft.
1983
Christl Wieland wurde Mittelfränkische Schützenkönigin. Die Luftgewehr- und Luftpistolenstände wurden komplett überdacht.
1984
Einige Mitglieder der Schützengesellschaft nahmen am 650-jährigen Jubiläum der Schützengesellschaft Berlin-Spandau (eine der Ältesten in Deutschland) teil, inklusive Festzug und Empfang im Schöneberger Rathaus.
1992
Der große Gesellschaftsraum wurde ausgebaut, das ganze Schießhaus renoviert und die Jugendarbeit forciert.
1994
Der Mietvertrag mit der Stadt Neustadt wurde aufgelöst und in einen Erbbaurechtsvertag umgewandelt bis zum Jahr 2060.
2014
Im November wurde der Kunst- und Handwerkermarkt zum ersten Mal veranstaltet.
2018
Am 2. Juni, im Rahmen der Eröffnung der Kirchweih 2018, besuchte der amtierende bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder spontan das Schießhaus.
2020
Die Schießanlage wurde komplett renoviert, Umkleidekabinen (getrennt für Damen und Herren) eingebaut und zehn moderne elektronische Schießständen für Luftgewehr, Luftpistole und Kleinkaliber installiert. Um die Jugendarbeit voranzubringen wurde ein hochmoderner Lichtgewehrstand aktiviert. Die Covid 19/Corona-Pandemie hat das Vereinsleben im Jahr 2020 stark eingeschränkt.
2021
Auch das Jahr 2021 stand im Zeichen der Pandemie. An ein normales Vereinsleben war nicht zu denken. Die trainings- und wettbewerbsfreie Zeit wurde u.a. dafür genutzt eine Dauerausstellung über die Vereinsgeschichte ins Leben zu rufen. Im Oktober fand der erste „Tag der offenen Tür“ statt.